Kolonnenabriss

So etwas darf nicht mehr passieren.

Wieder einmal wird in Kaiserslautern ein historisches Kleinod vernichtet. Dies wäre nicht nötig gewesen, wenn Planer und Investoren mit mehr Empathie für historische Bausubstanz und Kreativität vorgegangen wären.

Das Dilemma Kaiserslauterns ist, dass die Verwaltung keine Anstrengungen unternimmt für den Innenstadtbereich klare Vorgaben für Bauvorhaben zu machen. Weder werden Bebauungspläne erstellt, noch Gestaltungssatzungen erarbeitet. Eine harmonische Stadtentwicklung ist damit nicht gewährleistet. Fast schon willkürlich können Investoren ihre Vorstellungen durchsetzen.

Der Forderung Hussongs aus dem Jahr 1913, „den übertriebenen Individualismus einzudämmen und den höheren Gesichtspunkt der Einheitlichkeit und Ruhe durchzusetzen“, wird bis heute nicht entsprochen.

Auf Antrag der FDP-Fraktion hat der Rat seit 2019 zwei Beschlüsse gefasst, die unter anderem das Ziel haben, die baugeschichtliche Bedeutung des Stadtgebietes zu wahren und die äußere Gestaltung baulicher Anlagen zu schützen.

Zum einen wartet der Rat immer noch auf Vorschläge der Verwaltung möglicher Gestaltungssatzungen. Zum anderen zieht sich die Bildung des neuen Ausschusses, der sich mit der Entwicklung der Stadt befassen soll, in die Länge.

„Wir haben den Eindruck, dass Teile des Rates und der Verwaltung nicht an einer harmonischen und identitätsstiftenden Stadtentwicklung interessiert sind“, so die Fraktionsvorsitzende Brigitta Röthig-Wentz.

Die FDP fordert alle Beteiligten auf, sich im Sinne der Stadt und seiner Bürgerinnen und Bürger, konstruktiv mit den Chancen einer gesteuerten Stadtentwicklung auseinanderzusetzen.